Sich für Herausforderungen anderer interessieren und deren Lösung aktiv unterstützen
InVEST
- Täglich 5 – 10 min Zeit für Community
- Unterstützung von 2 – 3 Post anderer
- Bedürfnisbefriedigung der Community
- Tiefgreifende Dialoge (Diskurs)
- Eigene Posts mit Schlüssellocheffekt
- Emotionen – Lächeln, Tiere, Kinder, Urlaub
- Langfristiges Engagement (6 – 18 Monate)
- Marketing Aufgabe als Routine
- Teilhabe an Reichweite anderer
- Tiefes Verständnis für Kundenproblem(e)
- Resonanz für (Fach)antworten
- Verbindung zu Gleichgesinnten
- Vertrauensaufbau bei Zielgruppe
- Potenzial für 1 Anfrage pro Tag
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Chapter
Intro
[0:00] Unternehmer-Podcast für Internet-Marketing, Folge 31. Hallo und ganz herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Unternehmer-Podcast. Ich bin Jan von Webgefährte. 75% der TikTok-Nutzer haben schon einmal ein Produkt gekauft, das sie zuvor auf der Plattform gesehen haben. 41% der Nutzer haben die Plattform bereits als Suchmaschine verwendet. Diese und andere Statistiken haben mich neugierig gemacht. Was für Produkte funktioniert, könnte auch für Dienstleistungen spannend sein. Doch wie vermarkte ich diese in einer Social Media Community so, dass sie Anhänger und Käufer findet? Mit meinem heutigen Gast Zuerst möchte ich diese Frage klären und herausfinden, worin der Unterschied beispielsweise zwischen einem Post und einer Story liegt. Dafür sehen wir uns ein konkretes Beispiel an, das jeder für sich als Blaupause verwenden und auf eigene Bedürfnisse einfach anpassen kann. Eine eigene Community auf LinkedIn oder TikTok aufbauen, klingt für Sie spannend? Dann lassen Sie uns nun gemeinsam tiefer eintauchen.
Vorstellung von Sarah
[1:29] Sie bezeichnet sich selbst als Influencer und Storytelling-Enthusiast. Sie trägt seit einiger Zeit sogar vier Hüte gleichzeitig. Wie sie diese Aufgaben als Teamlead, Freelancer, Dozent und Speaker für sich selbst ausbalanciert bekommt, das kann sie uns gleich selbst beantworten. Ihre berufliche Laufbahn startete sie vor gut 14 Jahren bei einem der größten Verlage hier in Deutschland. Und vor gut sechs Jahren hat sie ihre Leidenschaft, nämlich die dem öffentlichen Reden, und damit hat sie sich selbstständig gemacht.
[2:10] Ihre Kunden schätzen unter anderem ihre Gabe, sich selbst und andere herauszufordern, um besser werden zu können. Ihre positive und kreative Art, die sie natürlich gern an Teammitglieder weitergibt und weiterhin schätzen sie ihre Offenheit, tiefgreifendes Wissen mit anderen zu teilen. Genau diese Leidenschaft, Wissen zu vermitteln, lebt sie beispielsweise auch als Trainer an der Haufe Akademie aus und ist damit auch ein heiß umworbener Gast bei Online-Marketing, Podcasts und Veranstaltungen. Doch damit genug der Vorrede. Ein ganz herzliches Willkommen im virtuellen Podcast-Studio, liebe Sarah Sunderbrink. Vielen Dank, ich freue mich, heute hier zu sein. Na, ich freue mich, dass du dir die Zeit nimmst, liebe Sarah. Und ich würde vorschlagen, lass uns mal mit ein paar persönlichen Fragen starten, sodass unsere Zuhörer sich auch ein Bild von dir machen können. Bist du bereit? Auf jeden Fall. Bist du ein Kind der 80er, 90er oder 20er oder 2000er? Und was hat dich gegebenenfalls in diesem Jahrzehnt besonders geprägt?
[3:24] Ich bin ein 90s Baby, 1990 geboren, am Valentinstag übrigens. Wow, was soll denn da noch schief gehen mit der Liebe? Ich weiß auch nicht. Deswegen auch das Ding mit der freien Rednerin für Hochzeiten. Mit dem Tag meiner Geburt war das schon klar, dass das so kommen würde. Eine geile Brücke. Darauf müssen wir nochmal zu sprechen kommen. Entschuldigung, aber ich wollte dich nicht unterbrechen. Genau, 90s Baby. Und was mich auf jeden Fall geprägt hat, ist die Mini-Playback-Show. Ich denke da immer so ganz mit einem warmen Gefühl ums Herz zurück. Ich habe das wahnsinnig gerne geschaut und fand es immer so toll, wenn die dann durch diesen Kanal, dann standen sie da in der Bubble und dann sind sie danach mit Kostüm wieder rausgekommen und waren die Superstars von morgen. Das fand ich so, so toll. Ich glaube, es hat mich sehr für mein Leben geprägt.
[4:23] Wahnsinn. Ich muss ganz ehrlich sagen, da habe ich wahrscheinlich jetzt eine Bildungslücke. Für mich gab es nur irgendwie Rudi Carell jetzt auf ihrer, nee, gerade noch im heimischen Wohnzimmer jetzt bei Rudi Carell auf der Showbühne, so unter dem Motto. Aber das ist ja toll nachvollziehbar, dass dich das dann natürlich auch für dein Leben und nachher auch für deine beruflichen Aufgaben entsprechend gibt.
[4:45] Dann ist wahrscheinlich die Frage ganz gut nachvollziehbar. Hattest du als Kind einen Traumberuf? Und wenn ja, warum genau diesen? Ich wollte tatsächlich als Kind, als Jugendliche, wollte ich immer Schauspielerin werden. Und ich habe schon ganz früh immer Theater gespielt, wie man es so kennt, am Schultheater. Dann habe ich an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover meinen Bachelor gemacht. Und wir waren direkt neben den Schauspielern am Campus. Und dann durften wir auch auf ihre Bühnen. Ich habe dann auch da so ein paar Kurse belegt und konnte ein bisschen so Schauspielcoaching mitnehmen. Und es hat mir einfach immer schon so wahnsinnig viel Spaß gemacht, mir so Rollen zu erarbeiten, auf Bühnen zu stehen, Publikum zu unterhalten, zum Lachen zu bringen, zum Weinen zu bringen, zum Nachdenken zu bringen. Und dann ist es, wie wir alle wissen, mit der Schauspielkarriere nichts geworden. Aber zumindest auf ein paar Bühnen lassen sie mich dann und wann, das ist ganz schön, dass ich sozusagen dieser Leidenschaft insofern nachgehen kann, dass ich auf Bühnen stehe und was über Social Media erzähle. Glaube ich, glaube ich dir. Und da ist ja der Sprung zu unserem heutigen Thema von einer Rolle, die man spielt.
[6:08] Zu einer Geschichte oder zu Geschichten und dem Storytelling im Social Media gar nicht mehr so weit. Da musstest du wahrscheinlich gar nicht lange suchen, wo du dann diese Leidenschaft auch so ein bisschen ausleben kannst und dafür dann nicht die klassische Theaterbühne, sondern die Social-Media-Bühne, wenn ich sie so bezeichnen darf, verwenden kannst. Sehr gut. Hattest du dann als…
[6:35] Mit dem Wunsch, Schauspielerin zu werden, vielleicht auch in die Richtung ein Idol in der Kindheit, der oder die dich dann besonders geprägt hat? Ich habe tatsächlich ein bisschen darüber nachgedacht, in unserem Vorgespräch haben wir auch schon ein bisschen gequatscht und ich habe darüber nachgedacht, ob ich so ein richtiges Idol, Idol benennen kann. Und ich konnte das auch in meiner Jugend und meiner Kindheit schon nicht. Also es gab immer, du erinnerst dich vielleicht auch noch oder ein paar von den ZuhörerInnen erinnern sich, es gab immer diese Freundschaftsbücher, die man so ausfüllen konnte mit Lieblingsgerichten und Lieblingssongen und so weiter. und wer ist dein großes Idol? Und ich habe mir da schon immer den Kopf zerbrochen. Also ich fand immer ganz viele Leute toll und inspirierend, aber ich habe auch nie Poster von irgendwem in meinem Kinderzimmer gehabt. Also da muss ich passen. Wer für mich aber jetzt rückblickend betrachtet auf jeden Fall ein Idol ist, das klingt jetzt fast ein bisschen sehr cheesy, aber es ist tatsächlich meine Oma Anne. Deswegen, Jan, du hast es vorhin im Vorgespräch auch gesagt, dass ich heute so farbenfroh gekleidet bin. Lila ist die Lieblingsfarbe meiner Oma. Und meine Oma ist für mich eine absolute Legende, die einfach immer für mich sehr dafür gestanden hat.
[8:03] Sozusagen einfach authentisch man selbst zu sein und für die Dinge einzustehen, die einem wichtig sind. Natürlich auch für seine Familie und seine Lieben einzustehen. Aber zu gucken, jenseits aller gesellschaftlichen Zwänge und Normen, zu gucken, was macht mich wirklich glücklich in meinem Leben. Und deswegen, um die Frage zu beantworten, vielleicht nicht direkt, dass mir das bewusst war in meiner Kindheit, aber in der Retrospektive würde ich sagen, meine Oma ist schon ein ziemliches Idol.
[8:34] Und das zu Recht. Also du bist nicht die Erste, die das in unserer doch noch recht jungen Podcast-Geschichte hier erwähnt. Also jemanden aus der Familie dort anführt, gerade wenn man mit derjenigen oder demjenigen viel Zeit verbringen durfte und auch als Kind dann natürlich viel lernen kann, ein… Der Jürgen hat mal diesen, wie ich finde, vortrefflichen Begriff gebracht und hat gesagt, Kinder sind die besten Kopiermaschinen. Also das, was man ihnen natürlich vorlebt, egal ob als Elternteil oder dann die Großeltern in dem Fall, das nimmt man sich natürlich an. Und hoffentlich überdenkt man oder wenn man dann älter wird, das auch so ein bisschen für sich zu adaptieren und zu sagen, funktioniert das für mich auch heute noch in einer anderen Generation und so weiter. Also lange Rede, kurzer Sinn, kann ich total gut nachvollziehen. Und das ist eine richtig gute Antwort zu der Frage. Aber auch, ich hatte keinen Idol, hatte ich auch schon und ist ja genauso in Ordnung. Dann biegen wir mal Richtung deiner beruflichen Themen ein. Du hast dich vor gut sechs Jahren, habe ich erwähnt, selbstständig gemacht. Machst das jetzt auch so Art nebenberuflich, noch mit einem Vollzeitjob? Wie kriegst du das eigentlich alles unter einen Hut? Also diese Frage stellen sich jetzt wahrscheinlich viele. Bin mal gespannt, ob du eine gute Antwort hast.
[10:02] Tatsächlich wird mir diese Frage öfter gestellt, genau. Ich habe ja die Verantwortung als Team Lead für Social Media und Influencer Marketing, bin Trainerin, Coach, Beraterin, Freiretnerin und dann springe ich auch nochmal auf der einen oder anderen Bühne drumherum und fairerweise glaube ich, schlafe ich weniger als andere. Ich habe einen relativ durchstrukturierten Plan für meinen Tag Und was man fairerweise auch sagen muss, also ich möchte an dieser Stelle auch jetzt nichts sugarcoaten, dass ich tatsächlich auch oft einfach abends nochmal dann länger sitze und ich sitze auch am Wochenende.
[10:47] Also wenn mein Freund dann so ein bisschen die Sonne genießt, auf dem Balkon sitzt und ein entspanntes Buch liest, sitze ich nochmal am Schreibtisch und mache was für Kunden oder bereite nochmal was für Hochzeiten vor.
[11:02] Schreibe eine Trauerfeier oder so. Also bei mir gibt es tatsächlich kaum oder kein Wochenende, an dem ich nicht nochmal nebenher was arbeite oder was mache und eigentlich auch kein Abend unter der Woche, der nicht etwas länger ist. Also ich habe trotzdem noch meine Verabredungen, das ist mir auch wichtig, das beizubehalten, aber oft ist es dann so, dass ich meinen Arbeitstag beende als Teamlead, dann mich mit jemandem zum Abendessen treffe oder mit meinem Partner was mache und dann setze ich mich abends nochmal ein, zwei Stunden hin und arbeite nochmal was sozusagen für meine Selbstständigkeit. Also einfach völlig ehrlich und transparent an dieser Stelle. Ja. Das geht sich insofern aus, weil ich ein recht hohes Energielevel habe und weil mir das alles so unfassbar viel Spaß macht.
[11:52] Also manchmal kann man das vielleicht gar nicht so glauben und denkt, du bist ja völlig deckert, man muss sich doch auch erholen. Aber für mich ist es, und das klingt vielleicht fast schizophren, aber für mich ist es eine Art von Erholung, mich in neue Sachen einzuarbeiten, was Neues zu lernen, Herausforderungen zu haben, was zu knacken, das ist, also ich bin nicht der Typ, ich lege mich hin und gucke Fernsehen oder ich bin auch nicht der Typ im Urlaub, der sagt, ich lege mich jetzt eine Woche am Pool oder eine Woche am Strand. Ich brauche immer irgendeine Form von Input, wo ich was lernen kann, wo mich was begeistert, wo ich was Neues sehen kann. Und da habe ich das Glück, dass ich in meiner sozusagen parallelen Selbstständigkeit, was logischerweise auch gar nicht anders geht, habe ich viel Projektgeschäft und wenig Retainer.
[12:44] Das heißt, ich habe natürlich auch immer wieder neue Projekte und neue Themen, die mich sozusagen so ein bisschen auf Trab halten. Und deswegen geht sich das gut aus. Aber ja, ich bezahle den Preis, dass ich weniger schlafe als andere und dass ich weniger Freizeit habe als andere. Ich würde dich da ganz klar in die Gestalter-Schublade stecken. Also so als Unternehmertyp ist nicht bewertend gemeint, sondern derjenige, der Dinge voranbringen möchte, der in Projekten Impulse bekommt und sagt, ja, den Impuls möchte ich nicht liegen lassen, sondern ich möchte da was draus machen, egal ob es dann für den Kunden ist oder für dich selbst. Was du versprühst hier in dem Podcast für diejenigen, die uns jetzt nicht sehen können.
[13:37] Dieser Begriff Leidenschaft, der passt bei dir wirklich super gut und mit diesem innerlichen Antrieb dann auch die Aufgaben nicht einfach nur als To-Do zu sehen und zu sagen, ich muss das abarbeiten, sondern dabei auch eine Erfüllung zu bekommen. Das bringst du auch mit deiner Körpersprache und mit dem, wie du mit mir sprichst, absolut rüber. Ich habe noch eine Sache, die das gerade bei mir im Kopf noch ausgelöst hat, bezüglich der Selbstständigkeit. Du hast gesagt, du bist ein Kind der 90er Jahre. Jetzt haben wir ja häufig so dieses Thema rund um Generationswechsel und Gen Z, wie ist da die Einstellung zum Arbeiten und so weiter. Und da habe ich eine interessante, eine interessante Statistik mitbekommen. Da ging es darum, naja, eines der beliebtesten Berufswünsche für Kinder, vor allem für Mädchen, ist immer noch das Thema Tierarzt. Und warum kommen so wenige mit diesem Kinderwunsch nachher auch in ein Berufsalter, weil offensichtlich dann auch die Reflexion stattfindet, naja, die Kühe vom Bauern, die werden nicht zwischen 7 und 16 Uhr plötzlich krank, sondern die werden auch oder die Katze von der Nachbarin, die hat auch mal Bauchweh, wenn es gerade abends spät ist oder am Wochenende.
[15:04] Und da diese Reflexion und diese Balance zwischen was ist mir wichtig, zwischen Arbeit, Job versus Berufung, auch hier wieder interessanter Unterscheidung, aber da ist tatsächlich auch in den Generationen dort tatsächlich auch ein Umdenken da, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Aber das fand ich auch recht interessant, was das ganz andere Extrem wäre von dem, wie du jetzt dein Leben gestaltest. Aber ich glaube, wichtig ist einfach nur, dass da jeder für sich auch das findet, was am Ende nicht nur die Rechnung bezahlt, sondern am Ende auch diese Erfüllung bringt, wo man sagt, man führt ein zufriedenes und erfülltes Leben. Absolut. Das ist tatsächlich, da bin ich sehr, sehr dankbar, dass ich was gefunden habe für mich, was mich so erfüllt und mir so Spaß macht. Rette ich damit jetzt die Welt? Wahrscheinlich nicht. Aber gelingt es mir damit, möglicherweise einen Gedankenanstoß zu geben, irgendjemandem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern? Aber vielleicht, möglicherweise, auf jeden Fall macht es mir totale Freude und totalen Spaß und da bin ich auch meinem Elternhaus sehr dankbar, die immer gesagt haben, es ist uns völlig wurscht, egal was ihr macht.
[16:18] Hauptsache ihr habt dabei Spaß, also findet das, was euch Spaß macht, und da bin ich sehr, sehr dankbar, dass das die Haltung war, und dass mein Bruder und ich, dass wir beide was gefunden haben, was uns richtig Spaß macht, weil ich glaube, das so zu machen, wie ich das jetzt mache, das geht auch nur, weil mir das eben so viel Freude bereitet. Also das würde sich nicht ausgehen, wenn das eben was ist, wie du sagst, wenn du das als 9-to-5 machst und du siehst, jede Aufgabe als, ah, das muss ich jetzt aber machen, das gehört zu meinem Job dazu, aber eigentlich habe ich keine Lust und.
[16:52] Da bin ich sehr, sehr dankbar und ich wünsche, dass jedem, der heute zuhört, ich wünsche, dass jedem da draußen was zu finden, was einen erfüllt. Das kann der Job sein, muss es aber nicht zwingend natürlich. Aber es ist natürlich wünschenswert, weil wir in unseren Berufen einfach anteilig sehr viel Zeit nun mal verbringen. Absolut, ja. Und am Anfang probiert man sich einfach aus. Dafür probiert man vielleicht auch mal verschiedene Anstellungen oder verschiedene Jobs in dem Fall, bis man dann auch das findet, was einem diese Bestätigung findet. Und das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Ja.
Über Online Communities
[17:26] Jetzt biege ich mal auf die Statistik ein, die ich schon im Intro kurz erwähnt habe. Es ging um TikTok und dass 75 Prozent der Nutzer in der Community dort bei TikTok tatsächlich schon mal ein Produkt gekauft haben, was sie dort gesehen haben. Und mit dieser Statistik würde ich gerne mal einsteigen und sagen, mit dem Wissen, was du dir jetzt aneignen konntest und der vielen Zeit, die du auch in das Thema Community Management investierst, für dich und für andere, ist für dich A, diese Zahlen nachvollziehbar und B, was glaubst du, sind die Gründe dafür?
[18:05] Also die Zahl ist für mich absolut nachvollziehbar. Ich könnte mir vorstellen, dass da auch stark tatsächlich das Thema Influencing oder Influencer oder wie man sonst auch sagen würde Content Creator eine große Rolle spielt. Wir wissen zum Beispiel, dass UserInnen zwei- bis dreimal eher oder wahrscheinlicher sich mit Inhalten rund um Produkte oder Dienstleistungen, Services und Unternehmen auseinandersetzen, wenn das in einem Rahmen passiert, in dem sie sich sicher fühlen, in dem sie sich aufgehoben fühlen. Wenn das vor allen Dingen auch oft in einem Rahmen passiert mit einem Content Creator oder einem Influencer, mit dem sie sich verbunden fühlen. Was da ganz simpel, das sind einfach psychologische Effekte, die da eine Rolle spielen. Das hat ganz viel mit dem Thema Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Empfehlung zu tun. Also A, wenn das bei Content-CreatorInnen oder InfluencerInnen passiert, dann habe ich eine so emotionale Bindung zu diesen Personen aufgebaut, dass ich sage, womit die sich beschäftigen, das finde ich super. Was die kaufen, das finde ich toll. Da möchte ich dazugehören, da möchte ich mich verbunden fühlen, indem ich.
[19:22] Diesen Lippenstift trage, indem ich auf dasselbe Event gehe, indem ich dasselbe Handy nutze oder die selbe Dienstleistung nutze, die diese von mir eben bewusst favorisierte Person eben entsprechend nutzt. Das ist ein Part davon. Der andere Part aus meiner Sicht ist, das können Unternehmen genauso schaffen.
[19:46] Sie haben es ein bisschen schwerer als Content-CreatorInnen oder InfluencerInnen, weil da einfach nochmal weil so diese menschliche Verbindungskomponente viel stärker ausgeprägt ist als Unternehmen das per se mal können. Aber auch Unternehmen können dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit schaffen, dieses Gefühl von Community, dieses Gefühl von Sicherheit, von Vertrauen im Sinne von, wir wollen dir hier nichts irgendwie anfeilschen sozusagen, sondern du gehörst irgendwie für uns dazu. Das ist ein sicherer Rahmen und wir haben jetzt hier ein tolles Produkt und eine tolle Dienstleistung, die dich eben weiterbringt. Und genau, das ist für mich so dieser Gedanke von, was ist das Gefühl von Zusammengehörigkeit, was ist der sichere, vertrauensvolle Rahmen und wo findet die Bedürfnisbefriedigung für den Käufer, für die Käuferin statt?
[20:41] Wunderbar erklärt. Und das Schlüsselwort hier so ein bisschen Vertrauen aufbauen. Du hast gesagt, dass es für Unternehmen schwerer ist. Liegt es deiner Meinung nach daran, dass da dann nicht direkt die Sarah als Gesicht da sitzt oder der Jan oder der Klaus, sondern dann eine Gruppe von Menschen, wo man nicht diesen direkten Bezug vermeintlich herstellt oder manchmal auch nur eine Marke als Logo sieht? Oder ist das noch tiefer zu suchen, dieser Unterschied?
[21:17] Das ist eine Komponente, dass es mir leichter fällt, bei InfluencerInnen oder Content CreatorInnen, allein aufgrund des menschlichen Erscheinungsbildes. Aber das ist nicht nur der Fall bei Unternehmen. Bei Unternehmen ist oft der Fall, weil das Unternehmen tatsächlich nicht so viel in Communities oder Community Management investieren. Ganz viele Unternehmen nutzen Social Media oder Social Media Marketing immer noch mit diesem Gedanken und mit diesem Mindset. Ach supi, das ist ja kostenlos. Also wenn man jetzt mal Mediabudgets okayt und wenn man jetzt mal Ressourcen für, also Personalressourcen einmal kurz außen vor lässt, ist ja quasi kostenlos. Wir müssen dafür nichts bezahlen. wir haben hier einfach den Account umsonst, das ist ja super, dann können wir uns die ganze Zeit unser Megafon nehmen und den Leuten davon erzählen, dass unsere Produkte, Services und Dienstleistungen die geilsten und besten sind, die die Welt je gesehen hat. Das ist eine sehr einseitige Kommunikation, die dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit, Gefühl von Vertrauen eben einfach faktisch nicht herstellt.
[22:31] Und wir sehen das auch hier nicht in AIM Dropping, aber es sind zwei unfassbar gute Beispiele. Einmal die Tonybox und einmal Lego als Unternehmen jetzt gesehen, die machen das unwahrscheinlich gut, weil die verstanden haben, was es bedeutet, dass sich Leute oder UserInnen, in dem Fall Mitglieder ihrer Community, zusammengehörig fühlen. Dass sie eine gemeinsame Vision haben, dass sie eine gemeinsame Mission haben, dass es einen Wertekodex gibt, dass es eine gemeinsame Tonalität gibt. Ich weiß, ich gehöre dazu, wenn ich diesen Insider-Witz verstehe. Ich weiß, ich gehöre dazu, weil ich mich hier engagieren kann, weil ich mich einbringen kann. Also es gibt durchaus Unternehmen, die Community-Management sehr gut beherrschen, aber das bedeutet für Unternehmen, einen Schritt zurückzugehen von diesem marktschreierischen Gehabe, den Leuten mit der Bratpfanne die eigenen Produkte, Services und Dienstleistungen um die Nase zu hauen, sondern zuerst zu überlegen, Community-first, User-centric, was ist das Bedürfnis meines Community-Mitglieds, warum sind sie in meiner Community und da zuerst anzusetzen.
[23:52] Na, dann haben wir schon mal zwei Beispiele auch für Unternehmen. Ich werde mal die entsprechenden Kanäle und die Profile beziehungsweise Accounts dann mal verlinken in den Shownotes, um sich da schon mal inspirieren zu lassen.
Aufbau einer Community
[24:08] Und vielleicht können wir im zweiten Schritt, wir hatten im Vorgespräch auch uns schon mal auf ein Beispiel verständigt, vielleicht können wir das mal hernehmen, um im nächsten Schritt mal so ein bisschen plastisch zu erklären, wie würde man denn vorgehen, um so eine Community aufzubauen. Also so ein bisschen, ich würde sagen, ein Granularitätslevel, der nicht zu niedrig ist, dass man so einen Gesamtblick mal bekommt, um so die relevanten Facetten und vielleicht auch den Ablauf, den man da berücksichtigen sollte, mal so ein bisschen greifen kann. Und wenn du magst, liebe Sarah, dann teile doch gerne dein Bildschirm und dann schauen wir uns mal das Beispiel an, was wir hier auch so ein bisschen als Illustration verwenden wollen von der Johanna.
[24:58] Und dann haben wir dort doch einen ganz guten Referenzpunkt auch, wo jeder hinterher sagen kann, ja, wie gut mache ich das schon für mich heute, für diejenigen, die schon gestartet sind und andere, die sagen, kann ich mir da so ein bisschen auch ein Bild machen, was hängt da dran, ja, was ist damit verbunden, wenn ich den Gedanken habe, sowas zu starten. Jawohl. So, ich teile einmal meinen Screen an dieser Stelle. Wir schauen uns jetzt nämlich den LinkedIn-Account von der Johanna Geisler einmal an. Ich muss einmal ganz kurz gucken, dass ich hier das richtige Fenster finde. Und zack, jetzt müssten wir die Johanna hier entsprechend vor uns sehen. Grüße gehen raus an die Johanna an dieser Stelle. Die Johanna… Lies ich mich gerne an.
[25:50] Die Johanna hat sich tatsächlich auch gerade selbstständig gemeint. Das ist vielleicht nochmal eine super Ergänzung zu dem, was wir gerade als Beispiele hatten. Das, was ja Unternehmensaccounts waren. Schauen wir uns jetzt nochmal einen personenbezogenen Account auf LinkedIn an von der Johanna, die sich eben mit Workshops und Beratungen rund um das Thema Recruiting, Candidate Experience, Corporate Influencing, kürzlich als selbstständig gemacht hat. Was macht die Johanna besonders gut? Wir schauen mal rein in ihre Beiträge. Was wir bei der Johanna sehen können, sind zwei wichtige Aspekte. Zum einen hat die Johanna eine sehr klare Markenidentität. Das heißt, sie bleibt auch immer sehr bei sich, bei ihrer Persönlichkeit, bei ihrer Tonalität. Das heißt, da ist eine Klarheit, auf die sich eine Community dann logischerweise entsprechend auch verlassen kann. Was macht Johanna noch sehr gut? Johanna geht extrem gut ins Community-Management. Also es gibt keine Kommentare, die nicht nochmal von ihr beantwortet werden. Wir sehen das hier, sie hat einen Post gemacht, da sind auch einige Kommentare reingekommen und sie geht hier auch nochmal wieder drauf ein. Und zwar nicht einfach im Sinne von, jo, Haken da, kriegst einen Daumen hoch, kriegst ein Herz, kriegst ein Danke für deinen Beitrag, sondern sie geht tatsächlich in den Diskurs.
[27:17] Und das ist was, was für Unternehmen, Selbstständige, Unternehmen, solopreneure, aufstrebende, communityführende sozusagen einer der wichtigsten Elemente oder eines der wichtigsten Elemente ist und das bedeutet Dialog. Social Media heißt nicht umsonst Social Media, also das Social in Social Media bedeutet Dialog, bedeutet Austausch, bedeutet Konversation und da hört es tatsächlich für die meisten Unternehmen oft auf Und tatsächlich auch für einige Personal Brands, die zwar darauf achten, ich habe mal gehört, ich brauche auf jeden Fall ein Call to Action, ich soll die Leute fragen, was sie davon halten. Und wenn dann Kommentare reinkommen, dann gibt es maximal ein müdes Like, wenn überhaupt. Und da bedeutet eben Community-Aufbau ganz stark, miteinander in den Dialog zu gehen, in den Diskurs zu gehen. Im Übrigen nicht nur auf dem eigenen Account, sondern auch seinen Beitrag zu leisten auf anderen Accounts, auch auf anderen Accounts in den Diskurs und in den Dialog zu gehen. Am Ende des Tages bedeutet auf Social Media aktiv zu sein, Communities zu pflegen, Dialog, Konversation und Mehrwert liefern.
[28:39] Und das macht sie ganz wunderbar, indem sie wirklich in den Dialog ganz stark einsteigt. Was sie auch wunderbar macht, ist, dass sie eben zuhört, also aktives Zuhören. Ich scrolle hier nochmal so ein ganz kleines bisschen runter, dann seht ihr das nochmal ein bisschen genauer, dass sie da auch wirklich intensiv für alle Kommentare in die Diskussion geht, auch nochmal Fragen stellt. Also wirklich da, das ist die Champions League des Community Managements, Dialog zu führen. Also nicht nur einmal einen Kommentar drunter zu setzen, sondern zu sagen, jo, danke für deinen Beitrag, super, sondern Anschlussfragen zu stellen, wirklich einen Dialog zu entwickeln. Das kostet eine Menge Zeit und Ressourcen, keine Frage, aber das ist aus meiner Sicht einer der stärksten, wichtigsten Hebel, um Communities wirklich zusammenzuhalten, um dieses Gefühl von…
[29:35] Ich bin da für euch, ich kümmere mich für euch, ich kümmere mich um euch, ich schaue mir an, was sind eure Bedürfnisse, was ist euer Gesprächsbedarf, wie können wir in den Austausch gehen, dass das einer der stärksten Hebel für dieses Zusammengehörigkeitsgefühl ist, damit entsprechend für mehr Interaktionen sorgt, damit für mehr Reichweite sorgt und damit schlussendlich für grundsätzlich mehr Performance und Sichtbarkeit im Social Media Marketing insgesamt sorgt. Und was sie macht, eben wenn sie Community-Management betreibt, sie hört auch aktiv zu. Das ist eine der wichtigsten Kernkompetenzen im Community-Management, hilft auch sonst im Leben aktiv seine Mitmenschen zuzuhören. Aktiv zuzuhören und dann schließt sich bei Johanna so wunderbar der Kreis von Community zu Content, Community zu Storytelling. Denn Content ist das Einfallstor, um überhaupt ja in den Dialog treten zu können.
[30:40] Das heißt also, ich muss verstehen, dafür brauche ich jetzt mein aktives Zuhören, auch ansonsten bezeichnet oft als Social Listening. Das brauche ich, um zu verstehen, was beschäftigt meine Community, was treibt die um, was sind ihre Bedürfnisse, warum sie Gesprächsbedarf, was sind relevante Themen, die für sie von Belang sind. Um dann eben diese Themen wiederum in Content zu verwandeln, in meine entsprechenden Posts auf LinkedIn in oder auf jeder anderen Plattform eben genauso. Das heißt also, zuhören und diese Themen dann in Redaktionen umzumünzen. Und das macht sie eben wunderbar. Das sehen wir an den Interaktionen, die sie hat, dass sie immer, sie hat ein unglaubliches Talent dafür zuzuhören und zuzuhören. Den richtigen sozusagen Hebel zu finden und das richtige Thema für ihre Community zu finden.
[31:41] Und genau, da bin ich wirklich sehr, sehr begeistert. Ich freue mich immer, wenn ich gute Communities oder gutes Community-Management sehe. Und sie spielt da auf fachlichen Themen genauso wie emotionalen Themen. Wir können uns hier nochmal einen weiteren Post, ihr seht da schon, wie viele Kommentare da sind. Und sie beantwortet alles. Sie geht auf alles ein. Genau. Und nimmt da aktuelle Themen auf und schaut immer, dass sie auf die Bedürfnisse ihrer Community eingehen. Und wer das eben nicht macht, wer nicht versteht, dass Community First bedeutet, zu verstehen, was sind die Bedürfnisse meiner Community, dessen Erfolgsgeschichte mit Community Management hat geendet, bevor sie überhaupt begonnen hat.
[32:28] Das ist toll erklärt. Also gerade dieses, wo bekomme ich eigentlich meine Inspiration her für das, was ich dort poste? Ich bin da so ein bisschen sehr, sehr kritisch, auch mit mir selber im Moment. Natürlich viel auch aus meiner täglichen Arbeit mit Kunden beziehungsweise mit Geschäftspart, die idealerweise natürlich auch Teil dieser Social Media Community sind. Aber da würde ich jetzt nicht den Anspruch erheben und sagen, dass das mit Muss immer deckungsgleich ist. Ja, also da auch tatsächlich zu schauen, wozu äußern sich diejenigen, die meiner Community angehören oder zukünftig angehören sollen und dann dort auch sich aktiv einzubringen. Kannst du vielleicht einen Post von ihr nochmal so ein bisschen von deiner Seite, ich sag mal jetzt nicht entschlüsseln, aber du hast ja auch das Thema mit dem Storytelling und wie nutzt sie beispielsweise einen.
[33:27] Einen Aufhänger, den sie jetzt dort aus einer Interaktion mitgenommen hat. Wie nutzt sie das, um daraus dann auch einen wertigen Post zu machen?
[33:39] Kannst du uns da vielleicht mal noch ein, zwei Tipps oder vielleicht hier Erkenntnisse mitgeben, wie sie das macht? Ich habe tatsächlich, dazu muss man jetzt wissen, dass ich der Johanna schon auch ein bisschen folge und wir auch dann und wann mal miteinander telefonieren und so. Das heißt, ich kenne sozusagen ihren Content insofern ganz gut, dass ich das eben ganz gut sozusagen rückführen kann. Hier zum Beispiel, wenn Remote Work plötzlich deine größte Herausforderung ist, also nochmal eine Catchphrase da nochmal reingegeben, die sofort für Aufmerksamkeit sorgt, also mit dem Visual grundsätzlich auch nochmal einen Punkt zu machen, einen Punkt zu setzen, eben mit so einem Thumbnail quasi, mit eben grafischen Elementen auch nochmal auf dem Bild, fast so als Störer möchte man versucht sein zu sagen. Und darum weiß ich, dass das Thema Remote Work oder generell eben diese Experience so, was sind relevante Hebel, um eine sozusagen Experience zu schaffen, um eine Arbeitswelt zu schaffen, die für Talente in unserer heutigen Zeit, vor allen Dingen auch jüngere Talente eben von Belang ist. Das heißt also, da sehe ich bei dem, was oft kommentiert wird, dass das auf jeden Fall ein relevantes Thema ist. Also um da einmal kurz einzuordnen, woher sie dieses Thema nimmt.
[35:07] Das sehen wir oft in den Kommentaren, dass das eben entsprechend viel diskutiert wird. Aber was bei der Johanna auch ein wichtiger Aspekt ist, ist, sie hat gerade auch sich an einem Buch beteiligt, hat da ein paar Kapitel geschrieben. Also sie ist auch sehr aktiv, dass sie guckt, was sind generell auch Themen gerade in der Branche oder in dem Arbeitsbereich, in dem sie unterwegs ist, die gerade für viel Gesprächsstoff sorgen, weil das viel in Newslettern diskutiert wird, weil es auf Konferenzen diskutiert wird, weil es neue Studien gibt, weil es neue Bücher dazu gibt. Das heißt also, es ist immer so ein Mix aus dem, was sie aus der Branche oder aus dem Arbeitsbereich mitnimmt und was sie in den Kommentaren ihrer Community oder auch in den Kommentaren derjenigen findet.
[35:52] Denen sie wiederum folgt. Also auch das ist ein relevanter Aspekt für unsere Arbeit, wenn wir unseren eigenen Content erstellen für LinkedIn, wenn wir unsere eigenen Redaktionspläne bauen, dass wir auch eben darüber hinaus gucken, was passiert eigentlich bei meinen Inspirationsquellen, so möchte ich die mal nennen, worüber reden die eigentlich den ganzen Tag, was passiert aber auch in deren Kommentarspalten. Also worüber unterhält sich eigentlich deren Community, um dann auch nochmal wieder so ein bisschen so ein quasi Puls-Check zu machen, was sind gerade relevante Themen. Und was sie dann eben ganz klar macht, ist, wir haben so diesen typischen Hook für Storytelling, da nochmal aufzugreifen, was sie auch angeteasert hat auf dem Bild.
[36:42] Und dann geht es bei gutem Storytelling, geht es eben logischerweise darum, userzentriert zu sein. Das heißt, genau zu wissen, was ist die Lebensrealität meiner Community und wie kann ich da jetzt zum Beispiel einen Hook finden, der für meine Community so triggernd ist, dass sie sagen, das muss ich mir unbedingt durchlesen. Also genau das ist es für mich gerade auch. Und dadurch, dass die Johanna gerade in die Selbstständigkeit gegangen ist, gehe ich stark davon aus, dass sie da natürlich auch gerade einen Zuwachs an Community-Mitgliedern hat, für die das ein ähnlich relevantes Thema ist. Entweder, weil sie auch bald in die Selbstständigkeit starten wollen, weil sie gerade an demselben Punkt sind oder weil sie gerade auch schon reingestartet sind und es für sie interessant ist, wie machen es eigentlich andere. höre. Und das weiß man, wenn man in der Community von Johanna ist, die ist absolut transparent, brutal ehrlich.
[37:46] Und macht kein Sugarcoating, ist ein großes Asset, was sie in ihrer Markenidentität hat. Und da findet sie also den richtigen Hook, der Triggering ist und reichert es dann eben mit Mehrwert an. Und der Mehrwert ist in diesem Sinne, in diesem Post, den wir hier gerade anschauen, ist der Mehrwert, dass wir einen Einblick bekommen in ihre Lebenswirklichkeit als jetzt gerade frisch neue Selbstständige. Mehrwert kann aber natürlich auch eine Checkliste sein.
[38:21] Informationsweitergabe, Wissenstransfer. Das kann auch eine persönliche Erfolgsgeschichte sein. Ich kann eine Kampagne teilen, die ich gemacht habe, die erfolgreich gelaufen ist. Ich kann eine Kampagne teilen, die nicht erfolgreich gelaufen ist, wo ich ganz viel daraus gelernt habe. Also da einen guten Mix zu finden und immer wieder in Resonanz zu gehen, was ist denn der Mehrwert für meine Community? Und das macht sie an dieser Stelle, dass sie eben sehr transparent und klar darüber berichtet, wie ist ihr Neustart in die Selbstständigkeit? Wie sieht das Ganze eigentlich für sie persönlich gerade aus? Und dann eben zu teilen, was ist da gerade, wie läuft es auch nicht gut? Also eine Transparenz dahingehend.
[39:09] Was hat sie anders erwartet? Was hat sie anders eingeschätzt? Um dann mit einem Call-to-Action zu enden und zu fragen, wem geht es eigentlich genauso? Und im Storytelling, so wie wir es da sehen, ist, dass sie das sehr bildlich beschreibt. Das muss nicht unbedingt für jeden was sein, sehr bildlich zu beschreiben, hilft aber natürlich, dass sich Communities oder UserInnen noch viel, viel besser in die Situation hineinversetzen können. Also sie schreibt ja da tatsächlich, ich sitze dann da in meinem Wohnzimmer, in meinem 14-Quadratmeter-Wohnzimmer und dann schweifen meine Gedanken und dann kann ich mich hineinversetzen und überlegen, ja, ich sitze auch in meinem 14-Quadratmeter-Wohnzimmer oder vielleicht sind es 17 Quadratmeter in Bielefeld und nicht 14 Quadratmeter in Hamburg. Aber es fällt mir viel leichter, da eine Verbindung aufzubauen, weil sie die Situation so transparent und bildlich entsprechend beschreibt. Es sind manchmal ja die einfachen oder die naheliegenden Dinge. Man denkt dann tiefgreifend über ein Inhaltsthema nach, aber was ja den persönlichen Bezug tatsächlich herstellt, ist so ein Vergleich, den derjenige, der das liest, auch für sich selber reflektieren kann. Geht es mir genauso? Und dieses, was ist bei mir vielleicht anders, was ist gemeinsam?
[40:38] Dieser Vergleich sorgt natürlich dafür, dass ich mit demjenigen, von dem ich dort lese, auch näher zusammenrücke. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es ja genau darum, sich damit zu identifizieren und vielleicht auch morgen wieder die Frage zu stellen, wie ist es ihr eigentlich damit ergangen? Und suche damit auch wieder den Weg in die Community, um mir neue Impulse zu holen.
[41:02] Sehr, sehr, sehr cool. Ich habe, als du vorhin das ganze Thema mit den Reaktionen auf die Posts erzählt hast und dass sie da so fleißig auch Antworten gibt und inspiriert, auch den Dialog fortzusetzen. Also nicht nur die Antwort zu geben, um sich zu bedanken, sondern zu sagen, hey, wie können wir eigentlich diese Unterhaltung, die wir hier führen, auch noch auf eine nächste Ebene bringen. Das fand ich schon extrem hilfreich. Die Frage, die ich mir gestellt habe, Sarah, ist, jetzt sind wir hier bei LinkedIn. LinkedIn bietet ja auch diese Funktionalität an, wo man sagt, ja, lade doch Leute in deine Community ein. Ist das etwas, wo du grundsätzlich sagst, das ist eine gute Idee oder sollte eine solche Community tatsächlich eher organisch wachsen? Also wo du sagst, hey, die Leute, die mir folgen, die sollen das aus freien Stücken tun und ich möchte diesen Impuls gar nicht senden im Sinne von folgt mir doch, weil das vielleicht einen Nachgeschmack hat oder wie auch immer. Also die Frage bitte neutral verstehen, aber wie würdest du das bewerten, diese Funktion zu nutzen?
[42:12] Ich habe so ein bisschen so ein Für und Wider an dieser Stelle tatsächlich, weil mein sozusagen erster Impuls, wie Community aufgebaut wird oder wie ein guter Aufbau funktioniert, ist natürlich, es gibt dieses organische Wachstum, weil ich guten Content mache, weil es mir gelingt, mehr und mehr Interaktionen zu generieren, mehr und mehr Dialog zu generieren. Dadurch sieht der Algorithmus, ach, hier passiert relevanter Austausch, das wiederum resultiert. In mehr Reichweite, das wiederum resultiert in mehr Interaktionen, das wiederum resultiert in über die Zeit eine vergrößerte Community. Also ich halte sehr viel von organischem Aufbau, von Invest in guten Content, Invest in Dialogführung.
[43:04] Wovon ich aber auch viel halte, ist, was ich gerade beschrieben habe, ist so ein bisschen das reaktive Community-Management. Wir haben aber auch das sogenannte proaktive Community-Management. Das bedeutet eben auch, dass ich auf anderen Seiten, bei anderen Accounts, Themen verwandt, kann auch mal der Wettbewerb sein, dass ich da eben auch in den Dialog gehe. Und wenn ich das regelmäßig mache, wenn ich das täglich mache.
[43:33] Dass ich nicht nur in meinem eigenen Tor, dass ich nicht nur mein eigenes Tor quasi sauber halte und da eben gut in den Dialog gehe, sondern wenn ich auch meine Expertise auf anderen Accounts oder in anderen Kommentarspalten platziere, dann generiert auch das wieder mehr Sichtbarkeit. Die Leute oder UserInnen auf LinkedIn oder generell alle anderen Social-Media-Plattformen werden auf mich aufmerksam, auf LinkedIn insbesondere, werden auf meine Expertise aufmerksam und darüber gibt es einen Abstrahleffekt auf meine eigene Community. Also da kann ich davon ausgehen, wenn ich das wirklich durchziehe, wenn ich das wirklich jeden Tag mache, dass meine Community definitiv wachsen wird. Was ich dann noch machen kann, ist, ich kann natürlich für mich, sagen wir mal, Zielpersonen identifizieren. Dass ich sage, ich habe mir jetzt hier eine Liste an Personen, die hätte ich wahnsinnig gerne in meinem Netzwerk.
[44:38] Denn es läuft ja auf LinkedIn nun mal so, dass sobald jemand meinen Post kommentiert oder liked, dann öffnet er quasi sein Netzwerk für die Distribution meines Contents und meines Posts. Wenn ich jetzt also sage, ich habe ein paar Zielpersonen, die haben mehrere hundert, mehrere tausend, mehrere zehntausend sozusagen Follower innerhalb ihrer Netzwerke und ich sage, ich möchte, dass sie mit mir in Verbindung gehen, dass sie mit mir in Austausch gehen und ich möchte diese Zielperson in mein Netzwerk überführen, damit ich langfristig auch von ihrem Netzwerk partizipieren kann, dann ist der für mich schlauere Weg nicht einfach, ich lade dich in meine Community ein, sondern ich interagiere mit deinem Content.
[45:30] Ich kommentiere deine Posts. Ich mache mich sichtbar. Ich liefere mehrwertigen Diskurs in deinen Kommentarspalten. Ich trage dazu bei, dass in deinen Kommentarspalten relevanter Content in Form von meiner Kommentare stattfindet. Und wenn ich das ein paar Mal gemacht habe, dann kann ich irgendwann dazu übergehen, meine Anfrage zu stellen, eine Nachricht zu schreiben. Und basierend auf einem letzten Diskurs, einem letzten Thema, das wir geteilt haben, da dann wiederum die Überführung in mein Netzwerk zu machen, diese Konversation in den Nachrichten noch ein bisschen aufrechterhalten.
[46:12] Weiterhin natürlich kommentieren, um dann diese Verbindung zu stärken mit dem Ziel, dass auch irgendwann das Netzwerk dieser Zielperson für die Distribution meiner Posts eben genutzt werden kann.
[46:27] Das ist ein tolles Beispiel. Aber hier ist es ja so ein bisschen wie im realen Leben, oder? Ich versuche das immer auch so ein bisschen greifbar zu machen. Ich meine, letztendlich ist es ja auch so, wenn ich im realen Leben den Dialog mit jemandem suche, den ich bisher nicht kannte. Wir hatten uns in unserem Vorgespräch darüber unterhalten, wie du die ein oder andere Person in deiner Online-Marketing-Bubble kennengelernt hast und da investierst du, egal ob es über ein Telefonat ist oder persönliche Treffen oder du hast erzählt, dass ihr gemeinsam in Urlaub fahren wollt bzw. Das auch schon getan habt, diese Dinge aus dem realen Leben einfach auch zu übersetzen und zu sagen, wie ist das Pendant dessen in der Social-Media-Welt. Und dann gibt es dann natürlich die Möglichkeiten über die Kommentierungen oder über den Content, wo man jemanden auch mal aktiv auffordert, dazu vielleicht eine Meinung zu äußern oder das mal zu bewerten oder wie auch immer.
Häufige Fehler
[47:26] Ganz, ganz tolle Parallele da. Vielen Dank auch für den Einblick. Wir sind schon so ein bisschen bei dem Thema, was sind denn so häufige Fehler gelandet? Ja, also die, die man da vielleicht machen kann. Einer, der mir immer wieder begegnet, ist, dass Kunden fragen, naja, ich habe jetzt hier so einen neuen Post geschrieben. Auf meiner Webseite kann ich doch einfach da den Link reinkleben in so einen Social-Media-Post. Und dass das natürlich auch der Algorithmus einer Plattform, egal wie sie heißt, natürlich nicht so toll findet, dass man darüber versucht, den Besucherstrom von der Plattform wegzuleiten. Das ist, glaube ich, schon rein technisch gut nachvollziehbar. Aber vielleicht nehmen wir mal das so ein bisschen als Aufhänger. Was sind denn noch so Fehler, wo du sagen würdest, Leute, wenn ihr damit startet, vielleicht könnt ihr da einen großen Bogen drumherum machen und wärt damit gleich erfolgreicher?
[48:19] Ja, tatsächlich, genau, also das Link-Thema ist ein super Thema und tatsächlich total nachvollziehbar, wenn man es erklärt, aber so viele, die bei mir auch in Workshops sitzen, für die ist das absolute neue Information. Das heißt auch da, super, dass wir das hier auch nochmal platziert haben.
[48:42] Zum Mitnehmen links mag der Algorithmus gar nicht gerne. Was man dabei machen kann, vielleicht, um da einmal noch sozusagen den Bogen zu spannen, ist, Was man machen kann, ist so das Typische, wenn du gerne das White Paper möchtest oder mehr Infos möchtest, dann schreib mir ein DM und dann bekommst du die ganzen Infos. Also das ist vielleicht so ein Weg raus aus der Misere. Was man ansonsten aber auf jeden Fall vermeiden sollte, ist, bitte vergesst den Call-to-Action nicht. Also ganz oft sehe ich auch Call-to-Action nicht genutzt.
[49:17] Menschen auf Social Media sind wahnsinnig faul. Und es ist tatsächlich statistisch signifikant, dass sie sich eher an Konversationen beteiligen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Macht ja schon auch irgendwie Sinn mit logischem Menschenverstand. Das heißt, bitte immer an euren Call-to-Action denken. Was ihr auf jeden Fall auch vermeiden solltet, ist einfach gar nicht zu antworten. Ich weiß, das ist manchmal, fliegt einem alles um die Ohren und man hat absolute To-Dos und man weiß nicht, wo oben und unten ist. Und dann ist Community Management das, was am ehesten hinten runterfliegt. Aber bitte, bitte, bitte, auch wenn es nur fünf Minuten am Tag sind, investiert in euer Community Management. Also nur ein Like zu geben oder nicht zu antworten, das sind die beiden größten Fehler, die ihr machen könnt. Was im Community-Management auch so ein Mindset ist, was ich euch an dieser Stelle gerne nehmen möchte, ist so dieses, oh Gott. Wenn da jetzt keiner reagiert hat, wie peinlich. Ich sage, shit happens. Also so viel Content, wie einfach auf Social Media stattfindet, generell, jeden Tag, jede Sekunde.
[50:39] Da kann es auch mal passieren, dass wir einfach daneben greifen und das ist vollkommen in Ordnung. Krone richten, weiter geht’s. Was wir in dem Fall machen, wenn wir merken, oh, da kommt aber jetzt gar nicht wirklich was bei rum, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir lassen es, wie es ist und sehen es als Learning, überprüfen nochmal, haben wir einen Hook gesetzt, war ein Call to Action dabei, haben wir eine gute Struktur in unserem Text gehabt, also ließ sich das gut lesen oder war das eine absolute Textwüste? Habe ich ein paar Emojis mit eingebaut? Habe ich Leute getaggt? Haben die Leute, die ich getaggt habe, auch tatsächlich reagiert oder waren die gerade im Sommerurlaub in Griechenland und hatten einfach schlichtweg keine Zeit oder keine Lust, auf LinkedIn zu sein. Also bitte auch beim Taggen immer darauf achten, 50 Prozent aller Leute, die ihr taggt, müssen reagieren. Ansonsten sagt der Algorithmus, naja, das scheint ja nicht besonders relevanter Content zu sein, wenn nicht mal die Leute reagieren, die ihr getaggt habt. Also achtet bitte darauf, dass die Leute, die ihr taggt, verfügbar sind, nicht 2021 das letzte Mal auf LinkedIn waren und bestenfalls auch nicht mit der Familie im Familienurlaub sind. also Tag unbedingt.
[51:52] Daran denken, Hashtags, ja, debatable, drei bis fünf kann man immer integrieren, die Bedeutung von Hashtags nimmt aber zunehmend ab. Das heißt also, wir gehen in die Überprüfung, wenn was nicht funktioniert hat, passt der Content, habe ich eine Textbildschere möglicherweise oder habe ich auch das alles gut und richtig gemacht? Ist das Bild, was ich zeige oder das Video, was ich zeige, ist das komplexitätsreduziert? Sieht man im Idealfall eine lächelnde Person im Bild? Die funktionieren generell auf Social Media immer noch am besten, weil das sozusagen den sogenannten Happiness-Score triggert. Die sozialen Netzwerke überprüfen, wie viel Potenzial hat dieses Bild- oder Videomaterial, Menschen glücklich zu machen. Denn glückliche Menschen bleiben länger und kommen öfter wieder. Und das ist am Ende das, was die Algorithmen entsprechend wollen.
[52:49] Das heißt, lächelnde Menschen, Kinder, Sonnenauf- und Sonnenuntergänge, Urlaubsszenarien und Haustiere bringen in der Regel einen hohen Happiness-Score. Das heißt, wenn ihr einen Office-Dog habt, dann überlegt doch gerne mal, ob ihr den nicht auch vor die Kamera bekommt. kommt. Das heißt also Überprüfung, ich kann überall Haken dran machen, ich habe irgendwie alles richtig gemacht, hat trotzdem nicht funktioniert, ja dann Haken dran oder ich stelle auf dieser Überprüfung eben fest, ich habe möglicherweise irgendwo, hat es gehakt im Getriebe, dann kann ich es das nächste Mal besser machen. Die andere Möglichkeit, die ich habe, den Post einfach nochmal aus eigener Kraft heraus versuchen zu zirkulieren. Das heißt, intern im Unternehmen, wenn ich angestellt bin, den Post entsprechend verschicken und nochmal um Kommentare bitten, ans eigene Netzwerk zu verschicken, an ausgewählte Personen zu verschicken. Es gibt sicher auch ansonsten Zusammenschlüsse, in denen man auch Postings immer mal wieder inkludieren kann, die dann entsprechend darauf reagieren. Ich bekomme immer mal wieder Nachrichten von mir sehr geschätzten Kollegen, die mich dann informieren und sagen, ach Sarah, ich habe gerade mal wieder was zu dem Thema XY rausgehauen, hättest du Lust zu kommentieren? Dann gucke ich mir das an und in den meisten Fällen sage ich, jo, da kann ich doch ein bisschen Expertise da lassen.
[54:16] Also die andere Möglichkeit, wenn was nicht klappt und ich bekomme kein Engagement, nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern daraus lernen oder selber nochmal in die Distribution bringen.
[54:27] Das sind ganz, ganz tolle Tipps. Ich würde die meisten davon auch einfach nochmal in das Erfolgsrezept mit aufnehmen, was dann unter dem Podcast erscheint, sodass jeder auch super leicht sowohl mit dem.
[54:41] Mit dem Screenshare, den wir jetzt gemacht haben und auch mit den Erläuterungen von deiner Seite noch zusätzlich da eine sehr gute Starthilfe geben können und vielleicht auch die Lernkurve in dem Fall steiler machen und vielleicht auch das ein oder andere Fettnäpfchen damit vermeiden. Okay, wunderbar.
Aufwand und Nutzen
[55:01] Dann schwenkt man mal noch so das, was die Unternehmer natürlich immer interessiert, so in diese Kategorie Aufwand nutzen. Das ist ja nicht ganz unwichtig bei der Nummer und wir haben schon gerade gesagt, naja, täglich seine Community dort zu bespielen bzw. Auch zu moderieren ist vielleicht hier der bessere Begriff, ist wichtig. Was wäre denn jetzt von deiner Seite, mal vielleicht abgesehen von dem Ersteinstieg, wo ich erstmal mein Profil aufbaue, mir Gedanken mache, wie gestalte ich das Profil, das lassen wir vielleicht heute mal bewusst an der Seite, aber wenn es so um den Regelbetrieb geht, das, was ich kontinuierlich machen sollte. Vielleicht hast du so ein bisschen zu unserem Beispiel einen Einblick, wie es da zeitlich läuft, aber vielleicht auch für dich persönlich. Was investierst du, um deine Community dort zu gestalten und weiter auszubauen?
[56:00] Tatsächlich kann ich, um einfach vielleicht nochmal so ein bisschen Kosten nutzen, das nochmal rauszuheben. Einmal sozusagen weg von LinkedIn hin zu den klassischen Meta-Plattformen kann ich kurz einen Einblick geben in das, Das, was sozusagen da in dem Team, in dem Unternehmen Europas größter Online-Shop für alles an Heimtierbedarf, wo ich das Team verantworte. Wir haben eine Analyse gemacht, quantitativer Natur, um einmal zu überprüfen, ob die KundInnen, die gleichzeitig Teil unserer Community sind, ob das quasi die besseren Kunden sind. Das heißt, ob die zufriedener sind, ob die einen höheren NPS haben, ob die mehr kaufen, ob die häufiger kaufen, ob die eine höhere Wahrscheinlichkeit zum Wiederkauf haben und so weiter. Und wir konnten auf all diesen Parametern feststellen, dass die KundInnen, die Teil unserer Community sind, tatsächlich auf all jenen Parametern statistisch signifikant besser performen.
[57:14] Das heißt für uns ein wichtiges Learning, ich gehe sehr stark davon aus, wir haben die Studie eben entsprechend für die Meta-Plattform gemacht, wir haben das nicht für LinkedIn gemacht, das als Disclaimer an dieser Stelle, aber grundsätzlich die Logik dahinter macht für mich total Sinn. Wenn ich mich in einer Community wohlfühle, wenn ich da regelmäßig in Kontakt komme mit Inhalten, dass ich mich dann einfach emotional viel näher gebunden an das Unternehmen fühle, macht für mich total Sinn. Dass ich dann viel affiner bin, bei dem Unternehmen weiterzukaufen, macht für mich auch total Sinn. Das heißt, da haben wir es einmal quasi mit einer quantitativen Kundenbefragung gemacht. Wir arbeiten gerade an einem Modell, wie wir es auch nochmal anhand von, unseren quasi harten Sales KPIs und Engagement KPIs, wie wir das nochmal miteinander verbinden können. Wenn ich da Updates habe, dann findet ihr die auf LinkedIn.
[58:12] Das heißt, da teile ich sehr, sehr gerne, wenn wir da weitergekommen sind. Ich weiß gar nicht, Jan, ob du das weißt oder ob deine HörerInnen das wissen, aber ich habe letztes Jahr ein Buch veröffentlicht zum Thema Community Management. Und im Rahmen dieses Buches habe ich mich auch ganz viel mit dem Thema Reporting und dem Wert von Communities auseinandergesetzt. Und es ist tatsächlich nicht so trivial, das so leicht auszurechnen. Also die meisten Unternehmen kämpfen tatsächlich sehr stark damit, wie können sie eigentlich den Wert einer Community berechnen und die, was ich an Beispielen gefunden habe, sind tatsächlich immer so quantitative Umfragen gewesen oder quantitative Bemühungen gewesen, das irgendwie messbar zu machen und wir versuchen es jetzt einen Schritt noch weiter zu drehen. Was ich aus quasi Erfahrung weiß von anderen Personal Brands, mit denen ich auf LinkedIn arbeite, da sind es oft nicht, und das wird auch oft sozusagen falsch ins Verhältnis gesetzt, da sind es oft nicht die viral gehenden Postings, die für viel Leads oder Conversions sorgen, sondern die, die sich eher fachspezifisch mit einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Herausforderung auseinandersetzen. Also die gar nicht mal unbedingt so wahnsinnig viel Reichweite und Interaktionen bekommen, aber wo ganz klar nochmal Expertise präsentiert wird.
[59:33] Und das heißt, ich kann auch da, kann ich dir, kann ich das quantifizieren und sagen, du schaffst in der Woche, generierst du dir zehn neue Leads, wenn du X, Y und Z machst, aber ich kann dir auf jeden Fall mit all der Recherche und auch mit der Analyse, die wir zuletzt gemacht haben, mit den Erfahrungen von Personal Brands, die, mit denen ich im Austausch bin oder die ich selber betreue, kann ich sagen, dass das Investment in Community, auf jeden Fall lohnt. Es braucht aber eine Zeit. Also der Community-Aufbau, bis eine Community wirklich stabil steht, dauert in der Regel zwischen sechs Monaten und anderthalb Jahren. Und das bedeutet, täglich in diese Community zu investieren. Und das reicht auch schon, ich weiß, Zeit ist eng und knapp bemessen, aber es reicht auch schon, wenn ihr das irgendwie schafft, euch am Tag zehn Minuten Zeit zu nehmen, fünf bis zehn Minuten.
[1:00:34] Wichtig ist da Consistency, dass ihr das wirklich jeden Tag macht. Also nicht, ich mache einmal die Woche am Sonntag, habe ich 30 Minuten Zeit, dann haue ich raus, sondern da lieber von Montag bis Samstag, Montag bis Sonntag fünf bis zehn Minuten am Tag Community-Management machen, zwei bis drei andere Posts zu kommentieren und das jeden Tag, pro Tag eine Anfrage rausschicken und dann bin ich mir sehr, sehr sicher, dass die Communities auch entsprechende Erfolgsgeschichten werden können.
[1:01:08] Cool. Na, das sind doch ein paar greifbare Zahlen. Da werden gerade unsere Zuhörer, liebe Sarah, dir sehr dankbar sein dafür, auch wenn es natürlich immer so ein bisschen fallspezifisch ist. Aber ich glaube, die Zahlen sind so greifbar, dass jeder sich ein Bild machen kann. Egal, ob man es dann in Minuten oder Stunden pro Woche oder wie auch immer übersetzt, aber einfach ins Verhältnis setzen. Was mache ich mit dieser Zeit eigentlich sonst und was kann ich, wenn mir das Thema Community-Aufbau oder der Betrieb einer Community am Herzen liegt, womit kann ich und muss ich rechnen, um damit auch erfolgreich zu sein? Super cool. Vielen, vielen Dank auch für die Zahlen.
[1:01:49] Vielleicht noch die abschließende Frage an dich. Gibt es irgendeine Form von Dienstleister, Dienstleisterinnen? Jetzt haben wir hauptsächlich Coaches, Berater, dort auch Therapeuten in der Hörerschaft. Gibt es irgendeine Berufsbild, wo du sagen würdest, da macht Community Management gar keinen Sinn? Also fällt dir da irgendwas ein? Also ich, wie gesagt, so Richtung, ich habe einen Psychologen oder auch einen Hypnose-Therapeuten, sind ja Dinge, so Leute, die sie extrem schwer tun, auch Bewertungen von ihren Kunden zu bekommen, weil das natürlich ein delikates Thema ist und Leute sich da auch nicht nach außen zeigen wollen. Also ich möchte die Leute jetzt hier nicht irgendwie exponieren, aber um dir auch konkret was an die Hand zu geben, fällt dir irgendwas ein, wo du sagst, nee, da geht das gar nicht oder es ist einfach nur eine Frage von, wie kreativ gehe ich das an?
[1:02:46] Ich bin versucht zu sagen, es geht immer, weil ich an das Konzept von Community glaube. Und ich glaube, dass wir auch alle unsere Nischen finden können, in denen unsere Communities dann eben entsprechend sitzen.
[1:03:00] Du hast gerade gesagt, Hypnose-TherapeutInnen haben KundInnen. Ergo werden sie auch Communities aufbauen können, weil es dafür einen Bedarf gibt, weil es dafür Bedürfnisse gibt. Was, womit man aber natürlich rechnen muss, sagen wir mal, man ist Lobbyist für, sagen wir mal, Waffen. Dann könnte das schwierig werden. Auch dafür bin ich mir sehr sicher, gibt es Communities, die das entsprechend unterstützen. Ich kann aber bei manchen Themen, muss ich mir einfach klarer darüber sein, dass ich Community-Management machen werde, was eben nicht nur total positiv und fluffig ist, sondern eben auch tatsächlich knallharten Diskurs führe und auch da negatives Feedback bekomme. Das muss mir einfach im Klaren, also darüber muss ich mir im Klaren sein und dafür brauche ich dann entsprechend Antwortprotokolle, Antwortvorlagen, ich muss mir vorher eine Eskalationsguideline überlegen, wann ist was Krise, wann ist was ein Shitstorm, was kann ich wegmoderieren, was kann ich nicht wegmoderieren, was muss ich löschen und so weiter. Also da muss man sich nur im Klaren darüber sein.
[1:04:16] Es gibt genauso auch große Unternehmen aus verschiedensten Branchen, die da immer wieder Gegenwind bekommen, die trotzdem auf Social Media sind, die trotzdem auch Anhänger haben, die trotzdem Fans und Supporter haben. Da muss ich mir einfach nur im Klaren sein, dass ich wahrscheinlich etwas mehr investieren muss in die Balance und in die Moderation. Klar, super. Danach kann fast nichts mehr kommen. Vielen Dank, eine ganz tolle, Ein ganz tolles Schlusswort sozusagen. Ich würde dir jetzt noch sehr gerne auch die Tür aufmachen für diejenigen, die sagen, das waren schon ganz tolle Tipps, auch Hinweise, worauf ich achten soll, wenn ich noch mehr wissen möchte oder einfach dich persönlich kennenlernen möchte. Wie können die Leute auf dich zukommen am besten? Am besten findet ihr mich auf LinkedIn. Jan, du bist bestimmt so lieb und packst das mit in die Shownotes.
[1:05:13] Sehr verständlich. Jan macht den Daumen hoch, sehr gut. Das heißt, kommt gerne über LinkedIn auf mich zu. Ich habe auch eine kleine, aber feine Website, auf der man mich und alle meine Dienstleistungen finden kann. Und was ihr natürlich auch sehr, sehr gerne machen könnt, rund um das Thema Community Management, gibt es ein Buch, das kann man überall kaufen. Ihr findet es einfach unter dem Stichwort Mein Name und Communitymanagement. Das ist beim Haufe Verlag veröffentlicht worden und da findet ihr knapp 200 Seiten alles an Wissen rund um, wie kann ich meine Community aufbauen und pflegen.
[1:05:53] Literatur empfehle ich besonders gerne und von daher, der Link zu deinem Buch kommt natürlich auch in die, Shownotes mit rein, auch so ein paar erläuternde Abkürzungen für diejenigen, die, ich gucke mal gerade nochmal, mit NPS beispielsweise gerade nichts anfangen konnten, ich würde das einfach in den Shownotes noch mit erläutern, dann haben wir alle, wie ich hoffe entsprechend mitgenommen für heute und an der Stelle, liebe Sarah Sarah, möchte ich mich im Namen unserer Zuhörer und Zuhörerinnen ganz herzlich bei dir für das ganz, ganz tolle, emotionale und mit viel Leidenschaft geführte Gespräch bedanken. Für mich waren sehr viele Aha-Momente dabei. Ich hoffe für unsere Zuhörer auch. Und ich möchte dir als Unternehmerin, aber auch als Teamlead weiterhin ganz viel Erfolg wünschen bei der Suche nach interessanten Stories. Vielen Dank.
Resümee
[1:06:48] Da hat die liebe Sarah ihrem Ruf aber alle Ehre gemacht. Von A wie Anschlussfragen bis Z wie Zielperson hat sie nützliche Tipps gegeben und uns an ihrem tiefen Social Media Wissen teilhaben lassen. Besonders interessant fand ich den Happiness Score, der sich durch kluge Bildauswahl gezielt steuern lässt. ist. Spannend auch ihre Einschätzung, dass Communities sich quasi für jede Personenmarke eignen und einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung unserer Dienstleistung hat. Gleichzeitig ist der zeitliche Aufwand jedoch nicht zu unterschätzen. Wer seine Community erfolgreich aufbauen möchte, muss ihr täglich Zeit schenken, Bedürfnisse lesen, daraus wertige Inhalte erstellen und mit den Teilnehmern proaktiv interagieren. Was sind Ihre Erfahrungen mit oder Gedanken zum Community-Aufbau in Social Media? Ich freue mich über jedes Feedback wie immer per E-Mail an jan an webgefährte.de. Bleiben Sie neugierig auf weitere Erfolgsrezepte. Mit mir gewogen bis zur nächsten Folge.
[1:08:13] Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und allzeit gute Rankings.
Ihr Jan Czichos
Show notes
- Gast: Sarah Sunderbrink
- LinkedIn: Sarah-Sunderbrink
- Buch: Crashkurs Community Management – „Erfolgreich Communitys aufbauen und pflegen“
- Begriffsklärung:
- „Sugar-Coating“ bezieht sich darauf, etwas oder eine Situation absichtlich angenehmer oder harmloser erscheinen zu lassen, als es tatsächlich ist.
- Ein Influencer ist eine Person, die aufgrund ihrer Online-Präsenz und ihrer Fähigkeit, eine engagierte Anhängerschaft zu erreichen, Einfluss auf die Meinungen, Entscheidungen und Kaufgewohnheiten anderer ausübt.
- Content Creator sind Personen, die digitale Inhalte wie Videos, Fotos, Texte oder Grafiken erstellen und diese über Online-Plattformen wie soziale Medien, Blogs oder Videoplattformen veröffentlichen, um ein Publikum zu erreichen und zu unterhalten.
- Der „Community First„-Ansatz ist eine Strategie, bei der der Fokus auf den Bedürfnissen, Interessen und dem Wohlbefinden der Community liegt, noch vor den kommerziellen oder organisatorischen Zielen. Es ist eine Philosophie, die darauf abzielt, eine starke und engagierte Gemeinschaft aufzubauen, indem man ihre Mitglieder in den Mittelpunkt stellt und sich auf ihre Bedürfnisse konzentriert.
- Hier sind einige Schlüsselaspekte des „Community First“-Ansatzes:
- Zuhören und Verstehen
- Teilhabe und Mitbestimmung
- Werte und Ethik
- Wissensaustausch und Unterstützung
- Kontinuierliche Verbesserung
- Eine „Catchphrase“ ist eine kurze, prägnante Aussage oder Wendung, die oft in der Werbung oder im täglichen Sprachgebrauch verwendet wird. Sie ist leicht zu merken und kann eine bestimmte Botschaft, Stimmung oder Identität vermitteln.
- Im Diskurs erfolgt eine organisierte und strukturierte Art des Austauschs von Ideen, Meinungen und Informationen innerhalb einer Gemeinschaft. Es umfasst die Art und Weise, wie man miteinander kommuniziert, debattiert bzw. Überzeugungen artikuliert, und berücksichtigt verschiedene Perspektiven und Standpunkte.
- Ein fesselndes Element (engl. „Hook„) oder eine Technik, wird verwendet, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erfassen und es dazu zu bringen, sich weiter mit einem bestimmten Inhalt, einer Geschichte oder einem Produkt zu beschäftigen. Beispiele:
- einen einprägsamen Anfang
- eine überraschende Wendung
- ein interessantes Detail
- Eine prägnante und klare Anweisungen oder Handlungsaufforderung (engl. „Call to Action – CTA„), die dazu dient, Nutzer zu einer bestimmten Handlung zu bewegen. Beispiele für eine Handlungsaufforderung:
- Klicke auf den Link
- Fülle das Formular aus
- Abonniere den Newsletter
- Kauf das Produkt
- Textwüsten sind Abschnitt oder Seiten mit großen Mengen an unstrukturiertem Text, ohne ausreichende Absätze oder visuelle Hilfsmittel, was die Lesbarkeit beeinträchtigt und Leser abschrecken kann.
- Hashtags sind Schlagwörter oder Phrasen, die mit einem vorangestellten #-Symbol versehen sind und in sozialen Medien verwendet werden, um Inhalte zu kategorisieren, zu kennzeichnen oder zu finden.
- Ein „Happiness Score“ ist eine Metrik oder Kennzahl, die verwendet wird, um das allgemeine Wohlbefinden oder die Zufriedenheit von Personen, Gruppen oder Gemeinschaften zu bewerten. Es kann auf Umfragen, Feedback oder anderen Daten basieren, um ein Bild davon zu erhalten, wie glücklich oder zufrieden Menschen mit bestimmten Aspekten sind.
- Net Promoter Score (NPS) ist eine Kennzahl der Kundenzufriedenheitsmessung. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit mit der eine Person ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen anderen weiterempfehlen würde.
- Skala von 0 – unwahrscheinlich bis 10 – höchstwahrscheinlich
- Promotoren (9 – 10), Passiv (7 – 8) und Detraktoren (0 – 6)
- NPS = Differenz zwischen Promotoren und Detraktoren.
- Eine plötzliche und intensive öffentliche Empörung oder Angriffswelle in sozialen Medien wird als Shitstorm bezeichnet. Er entsteht als kurzlebige Reaktion auf kontroverse Aussagen oder Ereignisse.
- Eine Krise hingegen bezieht sich auf einen ernsthaften und potenziell schädlichen Vorfall oder Zustand, der das Ansehen, die Integrität oder die Existenz einer Person, eines Unternehmens oder einer Organisation langfristig bedroht und eine tiefgreifende Reaktion erfordert.
- Erwähnte Studien und Shows
- Adobe Umfrage zur Nutzung von TikTok als Suchmaschine
- Mini Playback Show war eine Unterhaltungssendung, die in den Jahren 1990 – 1998 vom Fernsehsender RTL ausgestrahlt und von Marijke Amado moderiert wurde.
Beispiel 1: Community Management Personal Brand (Johanna Geissler)
Diese Videoinhalte werden im Podcast zwischen Sprungmarke 25:50 und 41:00 min besprochen.
Weitere Beispiele für gute Community-Arbeit von Unternehmen
Beispiel 2: Tony Box
Beispiel 3: Lego